Immer mehr Strände fallen als Spots für die Nutzung als öffentlicher Raum für uns Kiter weg. Einige Gründe hierfür sind leichter zu aktzeptieren als andere: Während Naturschutzanliegen es für uns Natursportler etwas leichter macht (ggf. temporär) auf "unseren" Strand zu verzichten, gehören Bauvorhaben zur Profitmaximierung Einzelner für die meisten Kiter sicherlich nicht zu einem akzeptablen Grund dafür.
Doughmore (Doonbeg) Beach könnte bald einer dieser Stände sein, der uns verloren geht. Denn hier hat sich der zukünftige Präsident der Veieinigten Staaten, Donald Trump, entschieden ein naturnahes Golfer-Mekka in den Dünen mit Strandblick zu errichten - welches er nun gegen die vorherrschenden Naturgewalten zu schützen versucht.
Der Strand
Aber zurück zu Doughmore. Dieser Strand ist einer der wenigen unberührten, goldgelben Sandstrände entlang des ansonsten felsigen "Wild Atlantic Way" an der Westküste Irlands. Dieser kilometerlange Strand wird sowohl von Spaziergängern, Joggern, Reitern oder im Sommer von Badenden frequentiert. Darüberhinaus bietet er durch sein Torfriff, mehrere Felsriffe sowie Sandbänke hervorragende Bedingungen zum Kiten in der Welle, zum SUPen oder Wellenreiten.
Der Strand ist umrandet von in dieser Region seltenen Sanddünen. Diese bieten Lebensraum für verschiedene Vögel und sonstige Wildtiere, unter anderem eine geschützte Schlangenart. Die Sanddünen wurden aus diesem Grund durch die Europische Union und auch durch die lokale "Irish National Parks and Wildlife" als schützenswerter Lebensraum deklariert.
Beim Ozone Wavecamps in 2015 in Irland haben wir mehrfach Gelegenheit gehabt, diesen herrlichen Strand mit den Teilnehmern zu nutzen.
Der Konflikt
Donald Trump, investierte im Februar 2014 rund 8,7 Millionen Dollar in den Kauf eines inmitten der Dünenlandschaft gebauten Golfplatzes inklusive Luxushotel/ Luxussuiten. (Wie in 2002 für den Bau dieses monströsen Gebäudes mitten in einem geschützen Ökosystem jemals eine Baugenehmigung gegeben werden konnte bleibt unverständlich.)
Durch eine Reihe starker Stürme im Winter 2013/2014 sah Donald Trump sein Investment gefährdet und reagierte prompt, indem er im Frühjahr 2014 begann ohne Genehmigung Felsblöcke als "Wellenbrecher" auf dem öffentlichen Strand und in der Dünenlandschaft abzuladen. Die lokalen Behörden intervenierten umgehend, Trump musste sein illegales Handeln einstellen und wurde aufgefordert sich um eine lokale Baugenehmigung zu bemühen.
Im März 2016 versuchte die Trump International Golf Links (TIGL) Ireland Ltd. nun eine Spezialgenehmigung zu erwirken. Das Ziel der TIGL ist eine 2.8 km lange, 4.5m hohe und 15m breite Steinmauer aus 200.000 Tonnen Geröll in die Dünenlandschaft zu setzen um seinen Golfplatz vor weiterer Errosion zu schützen. Im April 2016 wurde der Antrag abgelehnt. Das lokale Clare County Council haben nach Prüfung des Bauantrages und eines "Environmental Impact Statement" um Klärung eines umfassenden Fragenkataloges gebeten. Trump hat bis Ende Dezember 2016 Zeit, die angefragten Informationen einzureichen. Nach der Einreichung ist es Sache des Clare County Council entgültig über die Baugenehmigung zu entscheiden, sprich darüber zu entscheiden, ob die Mauer gebaut wird - oder nicht.
Trump droht nun Golfplatz und Hotel (an dem 300 Jobs der Region hängen) zu schließen, sollte er seine Mauer nicht bauen dürfen.
Ist eine Mauer eine adäquate Lösung?
Im besagten Winter 2013/2014 gingen augfrund diverser aufeinander folgender starker Stürme die mit extremen Hochwasser 6 bis 8m Dünenlandschaft vorläufig verloren. Doch was würde eine Mauer bewirken? Kann eine punktuelle Intervention, die Errichtung einer (wenn auch hohen und breiten) Mauer die Naturgewalten zurückzuhalten? Was impliziert ein Einschreiten in ein sensibles Ökosystem langfristig? Welches sind die Resulatet für den Strand und die Region?
Ozeanograph und Bigwave Surfer Dr. Tony Butt engagierte sich nicht nur aufgrund seiner Rolle als Embassador für Patagonia für den Erhalt von Doughmore. In den vergangenen Wochen erläuterte er im Rahmen einer Informationsveranstaltung von Patagonia die Konsequezen, die ein so heftiger Eingriff für den lokalen Strand, aber auch umliegende Strände haben wird:
"The wall would perhaps temporarily protect the golf course, until it inevitably fails some time in
the future.But in its proposed form it would totally destroy the beach and seriously interfere with
a natural system that took millions of years to evolve. It would cause severe erosion in front of
the wall itself and possibly cause further erosion north or south of the wall. With the proposed
wall, some people will benefit in the short term and everybody will lose eventually; with a more intelligent solution - for example, move some of the golf course inland - everybody wins long term."
Unserer Ansicht nach ist es falsch, einen Naturstrand mit einer Mauer zu umhüllen um (vermeindlich) der Erosion Einhalt zu gebieten - obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass diese Maßnahme nur eine Aufschiebung des Problems darstellt und sowohl am dortigen Strand als auch andernorts zu Folgeproblemen führt.
Wenn ihr die Idee auch nicht für sinnvoll erachtet, dann habt ihr die Möglichkeit bis Ende Dezember (dann muss das Clare County Council eine Entscheidung über die Genehmigung des Bauvorhabens veröffentlichen) diese Petition zu unterzeichnen.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Kommentar schreiben