Im vergangenen Winter habe ich etwas Zeit in Südafrika verbringen können. Obwohl Kapstadt ja ein absolutes "Muss" für wellenbegeisterte Kiter ist, war dies mein allererster Ausflug dorthin. Die unglaubliche Natur, die entspannte Atmosphäre der Stadt und insbesondere die offenen und hilfsbereiten Locals sind jedoch Gründe dafür, dass dies sicherlich nicht mein letzer Trip dorthin gewesen ist.
Die Regelmässigkeit in der in diesem Sommer Swells reinrollten war, wie mir von erfahrenen Kapstadt-Reisenden berichtet wurde, ungewöhnlich. Toll, für's Wellenreiten denn so konnte ich auf meinem Wellenreiter viel dazulernen.
Ebenso ungewöhnlich, wenn auch bei weitem nicht so erfreulich, war jedoch die diesjährige Windausbeute in der "mother city". Der legendäre südöstliche Wind, der "Cape Doctor" zeigte sich als eine echte Diva: Die meisten Tage meines Aufenthalts waren gezeichnet von Leichtwind und einem gelegentlichen Finale mit dem 9er nach 18 Uhr. Und das zu einer Jahreszeit, zu der auch schwere Jungs traditionall um 16 Uhr mit ihren 5er Kites überpowert vom Wasser kommen. Der typischen Starkwind, der Kiter und Windsurfer jeden Sommer dazu bewegt an's andere Ende der Welt zu reisen schienen auszubleiben.
Auf der anderen Seite kompensierten aber einige Tage in ihrer Perfektion diese kapriziösen Bedingungen. So dieser eine Mittwoch im Februar: 4m+ Swell, Wind um die 30 Knoten und eine 15 sekünde Periode versprachen epische Bedingungen. Tag für Tag verbesserte sich die Vorhersage undließ die kapstädter Kitecommunity schlaflos dem "big wednesday" entegegenfiebern.
Anders als vorhergesagt dauerte es bis nachmittags, ehe der Wind auf die perfekte südöstlichen Richtung gedreht hatte, die Bay ausfüllte und ermöglichte, auf's Wasser zu gehen. So hatte dann eine Gruppe Ozone Rider um den südafrikanischen Ozone Importeur Patrice eine spätnachmittägliche und abendliche Session in doppelt masthohen Wellen. Bei diesem Anblick habe ich verstanden, wo der ganze Kapstadt Hype herrührt. Divenhafter Wind hin oder her: Allein der Anblick der gigantischen türkisblauen Wassermassen, die auf knallweißen Sandstrand rollen entschädigte für tagelanges Warten auf und Bangen um Wind.
Viel Spaß mit den tollen Bildern, die Charles Didcott geschossen hat. Rider: Burkhard Blum, Stefan Gruhl & Sebastian Harincouk.
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